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Midnight Sun

Midnight Sun

Jeder von uns hatte doch bestimmt schon einmal einen Traum, von dem er wusste, dass er niemals in Erfüllung gehen kann. Irgendetwas stand dem immer im Weg. Sei es, dass man Popstar werden will, aber absolut kein Gesangstalent hat, oder dass man leider nicht in eine steinreiche Familie geboren wurde und man sich deshalb keinen Bauernhof kaufen kann. Katie hat auch Träume. Sie will mit ihrer Mutter im Sonnenlicht Gitarre spielen. Doch auch das wird niemals passieren, gleich aus zwei Gründen: Katie’s Mutter ist leider schon sehr früh gestorben und Katie hat eine lebensgefährliche Krankheit, die das Sonnenlicht zu ihrem größten Feind macht. Und eigentlich hat Katie sich auch schon mit ihrem Schicksal abgefunden. Doch dann trifft sie Charlie. Charlie ist seit Jahren ihr Schwarm, obwohl sie ihn bisher immer nur aus dem Fenster beobachten konnte.

 

 

Klappentext

 

Eine Liebe, so unendlich wie ein Sommernachtshimmel

Auf den ersten Blick ist die 17-jährige Katie ein Mädchen wie jedes andere: Sie schreibt ihre eigenen Songs, hängt mit ihrer besten Freundin ab oder beobachtet ihren Schwarm Charlie aus der Ferne. Als der eines Abends Katies Auftritt als Straßenmusikerin sieht, verliebt er sich Hals über Kopf in sie. Katie schwebt im siebten Himmel – doch sie verschweigt Charlie etwas Lebenswichtiges: Katie leidet an einer seltenen Krankheit, die jegliches Sonnenlicht zur tödlichen Gefahr macht. Wie berauscht treibt sie mit Charlie durch die lauen Sommernächte und setzt alles auf eine Karte ...

 

 

 

Enthält Spoiler

 

Von Anfang an erzählt Katie ihre Geschichte voller Emotionen und ist dabei immer ehrlich. Als sie Charlie das erste trifft, kriegt sie keinen zusammenhängenden Satz raus und blabbert vor Aufregung von ihrer toten Katze, der sie eine Beerdigung planen muss. Dabei hat sie gar keine Katze. Das macht sie mir von Anfang an sehr sympathisch. Trotz ihrer Nervosität trifft Katie sich mit Charlie und -was eine Überraschung- es war toll. Im Laufe ihrer nächtlichen Treffen kommt mehrfach die Möglichkeit auf, Charlie von ihrer Krankheit XP zu erzählen, doch jedes Mal entscheidet sie sich einen Moment vorher dagegen. Sie will mehr sein, als nur ihre Krankheit. Diese defniere sowieso schon ihren gesamten Alltag. Während ihr Vater und ihre beste Freundin Katie’s Ansicht natürlich verstehen, machen sie sich aber auch immer mehr Sorgen darüber, dass Charlie nichts davon weiß. Schließlich ist XP für Katie tödlich.  Um die beiden zum Schweigen zu bringen, lügt sie letzten Endes, und sagt, sie habe Charlie davon erzählt.

 

Doch diese Lüge wird ihr in einer Nacht fast zum Verhängnis. Nach einem erlebnisreichen Trip nach Seattle, waren sie im Meer baden. Dabei haben beide total die Zeit vergessen. Doch als Charlie dann den schönsten Sonnenaufgang der Welt ankündigt, merkt Katie, dass ihregndetwas nicht stimmt. Ihre Uhr ist nicht wasserfest und deshalb stehen geblieben. Obwohl Charlie ja immernoch nichts von ihrer Krankheit weiß, fährt er die völlig panische Katie nach Hause (mal ehrlich: Wer wünscht sich nicht so einen verständnissvollen Freund?!). Dort trifft er dann auf Katie’s Vater und Morgan, welche ihm haufenweise Vorwürfe machen. Der mittlerweile auch sehr panische Charlie ist aber immernoch total ahnungslos, und das geht Morgan dann auch irgendwann auf und erzählt es ihm. Katie verweigert nach diesem Vorfall jeglichen Kontakt zu Charlie, der aber trotzdem nicht aufgibt. In einer ihrer Diskussionen bricht endlich aus ihr heraus, warum sie Charlie nicht wiedersehen will: Auch wenn er damit klarkommt, sie tut es nicht. Sie will ihn nicht verletzten und erst recht nicht, dass er denken könnte, es wäre seine Schuld, obwohl er von nichts wusste. Die Untersuchungsergebnisse zeigen derweilen, dass dieser eine Moment sehr wohl immense Schäden verursacht hat, und damit Katie’s „Trigger-Event“ war. Diese Neuigkeiten treffen alle drei sehr hart. Katie versucht von nun an,trotz ihrer Symptome, für ihren Vater vorzusorgen. Er soll wieder jemanden finden, mit dem er um Welt reisen kann und das Leben genießen. In diesen Szenen wird dem Leser immer wieder klar, wie schwierig es für Eltern sein muss, mit alledem umzugehen. Ihr Vater wird nun, nach seiner Ehefrau, auch seine jugendliche Tochter verlieren. Ich musste auf den Seiten, in denen Katie ein sehr emotionales und ehrliches Gespräch mit ihrem Vater geführt hat, mehrfach das Buch weglegen, weil ich durch meinen Tränenschlier nichts mehr lesen konnte. Ironischerweise motiviert dieses Gespräch ihren Vater, Charlie wieder mit ins Boot zu holen, weil Katie ihre letzten Tage glücklich verbringen soll, und Charlie das definitiv erreicht. Glücklicherweise lässt Katie es auch zu. Während Katie’s Zustand sich immer weiter verschlechtert, weicht Charlie nicht von ihrer Seite. Doch auch Katie unterstützt Charlie so gut es geht bei seinen Träumen und Zukunftsplänen, an denen sie leider nicht mehr teilnehmen wird. Und dieser Tatsache ist sie sich von allen wahrscheinlich am meisten bewusst. Zum Schluss wird Katie’s Traum doch noch einmal wahr.

 

Auch wenn das Ende erwartet kommt, hat es mich nochmal völlig aus der Bahn geworfen, und wieder musste ich es kurz zur Seite legen. Gerade der Epilog zeigt nochmal, wie viel eine einzelne Person, so viel im Leben von mehreren anderen verändern und bewegen kann. Der Brief von Kaite’s Vater an Charlie, in dem er ihm sagt, dass nichts, rein gar nichts, seine Schuld gewesen ist, und dass Charlie für ihn immer auch Teil der Familie sein wird, macht deutlich, dass auch traurige Ereignisse, irgendwie Gutes hervorbringen (natürlich mit bitteren Nachgeschmack) und Leute fürs Leben zusammenschweißen.

 

Obwohl die Liebesgeschichte zwischen Katie und Charlie im Mittelpunkt steht, wird von der Autorin Trish Cook auch sehr viel über XP informiert. Es wird mehrfach erwähnt, wie selten diese Krankheit eigentlich ist, aber wie sehr sie den Alltag eben genau dieser Personen maßgeblich bestimmt. Wie viele Betroffenen, hat Katie kaum soziale Kontakt, und auch alltägliche Aktivitäten, wie einkaufen oder sogar zur Schule gehen, werden zu Hindernissen.

 

Wie es sich verlutlich schon vermuten lässt, ist dieses Buch eine riesige Empfehlung an alle! Ihr werdet Tränen vergießen, aber letzten Endes wird euch die außergewöhnliche Geschichte von Katie und Charlie positiv in Erinnerung bleiben!!!

 

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