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Truly

Ich glaube wenn man nur ansatzweise auf Bookstagram unterwegs ist, gibt es keine Chance, dass man irgendwie an Truly vorbeigekommen wäre. Dieses Buch wurde in den letzten Wochen und Monaten auf der einen Seite absolut gefiert, und auf der anderen aber auch oft kritisiert. Ein Hype, gespaltene Meinungen, und ich bin mal wieder zu spät für den Trend.

 

Andie zieht nach Seattle, um dort endlich ihren Traum zu verwirklichen und mit ihrer besten Freundin June an der Harbour Hill Universität zu studieren. Dort lernt sie Cooper kennen, der se vom ersten Moment an fasziniert, obwohl er sich ihr gegenüber abweisend und schweigsam verhält. Und doch scheint sich zwischen den beiden etwas zu entwickeln, wenn es sich auch schwieriger gestaltet als gedacht, denn die beiden haben jeweils ihre ganz persönlichen Probleme und Dämonen…

 

Es ist mir am Anfang echt schwergefallen in das Buch reinzukommen, ich habe Tage gebraucht – was für mich normal echt untypisch ist! – um so richtig in einen Leseflow zu kommen. Der Anfang war mir irgendwie zu aufgewühlt, alles ist auf einmal passiert, hat so übertrieben und gezwungen gewirkt.
Mit der Zeit wurde das besser, vor allem beim Mittelteil hatte ich ein total schönes Lesegefühl. Und doch gab es immer wieder diese Szenen, die für mich einfach zu gezwungen gewirkt haben.
Den Aufbau an sich fand ich also insgesamt etwas schwierig; an manchen Stellen etwas zäh und gezwungen, vor allem am Anfang. Und insgesamt war mir das Ganze Auf und Ab irgendwie etwas zu langwierig. Ich habe immer mal wieder den Überblick verloren zum Wievielten Mal die beiden jetzt einander wieder aus dem Weg gehen, wie oft er sie jetzt schon abgewiesen hat, und welches Bild die beiden gerade vom jeweils anderen haben. Da kam bei mir das Gefühl nicht so richtig rüber.
Das Ende war mir anschließend dazu etwas zu gezwungen, ich fand es seltsam, dass erst am Ende eine Sexszene kam, und dafür dann direkt aus doppelter Perspektive. Ich bin normal ein großer Fan davon, wenn solche Szenen multiperspektivisch geschrieben sind, doch zweimal genau dasselbe war mir dann doch too much. Der Epilog hat das Ende etwas gezwungen irgendwie, das Buch hat etwas flach aufgehört. Nichts besonders in dem Sinne, aber auch eben nichts Schlechtes. Und ich mag solche Zeitsprünge am Ende eines Buches generell nicht so, dafür dass es das ganze Buch gedauert hat bis überhaupt mal was passiert ist zwischen den beiden, war es mir am Ende zu einfach.

 

Andie als Protagonistin war mir an manchen Stellen etwas unsympathisch, da sich am Anfang, aber auch das ganze Buch lang alles nur um sie zu drehen scheint. Sie bekommt immer mal wieder so eine „Extrawurst“, und alle um sie herum scheinen zu vergessen, dass sie auch noch ein eigenes Leben haben; wenn Andie etwas braucht wird alles stehen und liegen gelassen, um ihr zu helfen. Vom Charakter ansich hat sie mir eigentlich gar nicht so schlecht gefallen, und doch hat mich ihre Art manchmal einfach etwas genervt. Ihren Ordnungsfimmel kann ich teilweise sogar noch nachvollziehen, aber hin und wieder hat sie einfach etwas komisch gehandelt, so unüberlegt einfach irgendetwas getan. Das wiederum hat dazu geführt, dass es doch ein paar Stellen gab, an der ich mich irgendwie total fremdgeschämt habe.
Cooper hat mir ganz gut gefallen, ich fand ihn deutlich interessanter als Andie. Auch wenn ich schon lange geahnt habe was damals mit seiner Schwester passiert ist, war sein „Problem“ trotzdem deutlich vielschichtiger als das von Andie. Obwohl er am Anfang so verschlossen und unnahbar rüberkam, mochte ich ihn insgesamt echt ganz gerne.
So eine richtig tiefe Beziehung konnte ich zu keinem der Charaktere aufbauen, was irgendwo aber auch okay war, es hat für mich am Ende trotzdem gepasst. Eine Entwicklung gab es nicht so richtig, was aber insgesamt auch okay war, und irgendwo gepasst hat.
Und das muss ich nochmal festhalten: Mein Charakter-Highlight war absolut Mason, den mochte ich echt gerne!

 

 

Ich wurde nicht besonders überrascht, aber eben auch in keiner Weise enttäuscht – Truly ist für mich eine süße, unkomplizierte, etwas seichte Lovestory für zwischendurch. Ich freue mich definitiv auf Madly, um ehrlich zu sein war Mason schon in Teil eins meine liebste Person, auch June war mir sympathischer als Andie. Ich bin also schon sehr gespannt was da für eine Geschichte auf mich zukommen wird.

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