· 

Madly

Seit ich letzten Sommer Truly gelesen habe, hab ich mich schon auf die Geschichte von June und Mason gefreut. Bereits in Teil eins waren die beiden meine heimlichen Favoriten, ich habe mich bei Madly auf eine Geschichte voll Humor, Hin und Her, und ganz viel Herz gefreut. Ob mir Madly tatsächlich besser als Truly gefallen hat, weiß ich immer noch nicht genau, aber schön wars auf jeden Fall!

 

Klappentext                                                                                                   [Hugendubel.de]

June hat ein Geheimnis. Eines, das sie mit aller Macht bewahren will. Deshalb hält sie jeden Mann, der an mehr als einem One-Night-Stand interessiert ist, auf Abstand. Beziehungen machen verwundbar, genauso wie die Liebe. Doch June hat nicht mit Mason gerechnet. Er ist witzig, reich und absolut planlos, was seine Zukunft angeht - aber vor allem kann er nicht genug von der temperamentvollen Studentin bekommen. Mason will weitaus mehr als nur eine Nacht mit ihr. Und June fragt sich das erste Mal, was passieren würde, wenn sie ihre Mauern einreißt ...

 

Die ersten 100 Seiten haben mir direkt so richtig gut gefallen, ich war ab der ersten Seite absolut drin in der Geschichte, vollkommen mitgerissen von der Geschichte. Die Dynamik war einfach toll, es ist direkt richtig was passiert. Die Geschwindigkeit der Ereignisse dabei war richtig toll, im Gegensatz zu Truly war Madly am Anfang so gar nicht schleppend. Es ging direkt los, ich war sehr gecatched, die Spannung war toll, also um insgesamt zum Punkt zu kommen: Der Einstieg war richtig gut!

 

Der Mittelteil auf der anderen Seite war meiner Meinung nach relativ ereignislos, der Verlauf hat sich ziemlich gezogen. Anders als bei Truly war es so, dass der Anfang mir richtig gut gefallen hat, die darauffolgenden Ereignisse jedoch mehr eine Abfolge als eine Entwicklung in meinen Augen dargestellt haben. In der Mitte des Buches gab es irgendwie kaum eine Steigerung, keine Veränderung. Ein Ereignis nach dem anderen, und trotzdem ist man danach immer wieder beim Davor angekommen. Auch wenn June immer wieder „neue“ Ansätze hat, kommt sie gedanklich einfach immer wieder ganz zum Anfang zurück. Es ist bei ihr eben nicht ein Rückschlag, sondern einfach sehr viele, ohne dass sie meiner Meinung nach zuvor in die Tiefe gekommen wäre. Mason weicht im Mittelteil gefühlt erst gar nicht von seinem Standpunkt ab. (Aber dazu noch mehr im Folgenden bei den Charakteren selbst)
Ich hätte mir hier einfach mehr Entwicklung auch bei den Charakteren selbst während der Geschichte gewünscht. Jeder Schritt, den sie zaghaft nach vorne gehen, endet in einem riesigen Sprung zurück zum Anfang.

 

Im Anschluss/ in Ergänzung dazu: Jeder Autor baut seine Bücher, seine Handlung anders auf, das ist klar, und bei Ava Reed ist es oft einfach so, dass ich als Leser das Gefühl habe, dass das Buch immer erst bloß der Anfang der Geschichte zweier Charaktere ist. Das war bei Truly mit Andie und Cooper schon so, und jetzt hatte ich auch bei Madly bei Mason und June dieses Gefühl. Die beiden Protas kommen oft lange nicht so richtig in die Puschen, schleichen länger umeinander herum bevor wirklich mal etwas passiert, wie gesagt, es fühlt sich immer mehr wie der Anfang des Ganzen an. Das ist der eigene Stil der Autorin, ich persönlich als Leserin komme damit einfach nicht ganz so gut klar wie mit einem anderen Aufbau.

 

Das Ende wiederum mochte ich dann eigentlich ganz gerne, der Aufbau war zwar sehr ähnlich wie bei Truly (Oh Wunder, ist ja auch die gleiche Autorin…). Da hat mir das Ende jedoch nicht ganz so gut gefallen, während es bei Madly einfach total gepasst hat. Die Umsetzung, die Handlung, irgendwie hat es hier einfach super gepasst!
Dass ich das so wahrnehme ist vielleicht der Tatsache geschuldet, dass June und Mase sich körperlich eben auch schon vorher nahe gekommen sind und nicht erst ganz am Ende. Vielleicht auch, weil die Anziehung meiner Meinung nach die ganze Zeit deutlich stärker war, es war einfach nicht gezwungen und hat ganz wundervoll gepasst.

 

Einzig der Epilog war mir wiederum dann wieder etwas too much, die Sache mit der Wohnung fand ich toll, aber die Stiftung…? Ich weiß ja nicht, die Idee ist schon schön, aber das war mir am Ende zu sehr Friede-Freude-Eierkuchen, dafür dass vorher doch so wenig passiert ist. Die Idee, dass June sich in Zukunft dafür einsetzen und mitwirken möchte fand ich echt total wundervoll, aber die Stiftung als solches war mir zu viel. Und auch das ganze Zelebrieren von Junes Feuermal war mir zu übertrieben. Akzeptanz und Bedeutung waren dadurch zwar als wichtiger Aspekt schön dargestellt, aber etwas zu happy-end.

 

Die Charaktere fand ich echt toll, auch Andie als Nebencharakter hat mir zB vieel besser gefallen als noch in Truly, ich hatte sie auf einmal richtig gern.
June hat mir auch gut gefallen, ihre Handlungsweisen waren manchmal etwas stockend und zäh, sonst war sie mir aber echt sympathisch. Ihre aufbrausende Art hat mir sehr gefallen, ihre Art andere Menschen zu verteidigen, die ihr am Herzen liegen, da hab ich mich selbst auch ein bisschen gesehen. Was ich sehr mochte, war, dass man bei June direkt von Anfang an wusste was abgeht und was Sache ist. Es war kein zähes Herumschleichen um ihr Geheimnis, es wird am Anfang gelüftet und bam – man ist da und direkt im Geschehen, in ihrer Geschichte angekommen.
Bei Mason hatte man ungefähr eine Idee worum es bei ihm geht, schon im ersten Teil wird die ein oder andere Sache zu Sprache gebracht. Das macht es bei Madly direkt leicht auch zu ihm einen Zugang zu finden. Klar kommt auch noch viel neues auf uns Leser zu, es wäre ja öde wenn man schon wirklich alles über ihn erfahren hätte, aber eben den groben Rahmen was wohl passieren würde. Ihn mochte ich generell auch sehr gerne, ein supersüßer Good Guy, den man doch einfach gernhaben muss!
Seine Geschichte kam meiner Meinung nach insgesamt etwas zu kurz, erst auf den letzten 150 Seiten kam überhaupt etwas über ihn selbst. Was es mit all dem, seinem Vater, seiner Familie generell, seiner Ex, im tieferen Sinne auf sich hat. Sein Trip nach Washington hat das Ganze zwar noch thematisiert, jedoch kam mir das alles zu gequetscht vor, und ich hatte zum Ende hin echt Schiss, dass gar nichts genaueres mehr über ihn kommen würde.

 

Avas Schreibstil war einfach nur klasse! Ich musste so oft lachen beim Lesen. Tatsächlich konnte mich das Buch aber auch emotional packen, an manchen Stellen war ich echt berührt. Solche Themen werden meiner Meinung nach oft so belehrend umgesetzt, aber das war hier kaum der Fall. Madly war wirklich eine schöne Auseinander- und Umsetzung mit den Themen Selbstliebe- und Akzeptanz! Nicht Lehrbuch-mäßig, sondern ehrlich emotional und berührend!

 

Auch wenn ich glaube, dass ich das Buch in meiner Rezension bisher eher negativ dargestellt habe, mochte ich Madly insgesamt echt gern!
Meine Kritikpunkte sind eben, dass mir der Mittelteil zu lang und zu zäh  war, viel ist passiert, ohne dass wirklich etwas passiert ist. Die Entwicklung der Charaktere hat mir hier einfach klar gefehlt. Es ist zwar schon eine vorhanden, aber die geschieht eben erst ganz am Ende in der letzten Szene.
Auf der anderen Seite gibt es ein großes Plus für den echt wundervollen Einstieg, ich bin so toll in die Geschichte um June und Mase reingekommen, vor allem im Vergleich zu Truly.
Und es war auch einfach eine wirklich schöne Geschichte mit tollen Charakteren und einer echt wichtigen und schönen Message! Ich hatte viel Spaß beim Lesen, und Madly und June und Mason haben definitiv einen Platz in meinem Herzen!

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0